Leidensdruck bei Inkontinenz
Beim Husten, Lachen, Niesen oder bei körperlicher Anstrengung verlieren Sie unfreiwillig Urin? Oder Sie schaffen es bei Harndrang nicht rechtzeitig und trocken zur Toilette? Diese Inkontinenz ist ein sehr intimes und unangenehmes Problem. Viele der 6 Mio. Betroffenen in Deutschland leiden im Stillen. Dr. Cem Cetin, Oberarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im Klinikum Vest, kennt das gesamte Spektrum an wirksamen Therapien gegen Harn-und Stuhlbeschwerden. Im Besonderen erläutert er innovative Therapiekonzepte wie beispielsweise die Botox-Behandlung oder den Blasen- und Darmschrittmacher, der zur Therapie der Inkontinenz, der Entleerungsstörung oder bei chronischen Beckenschmerzen eingesetzt wird.
Welche Symptome gehen mit der Blasenschwäche einher?
Die Blasenschwäche äußert sich meistens durch unwillkürlichen Urinverlust in Belastungssituationen, wie beispielsweise beim Husten, Niesen, Treppensteigen, Spazierengehen, Laufen, Trampolinspringen, et cetera. Zudem kann die Blasenschwäche in Form eines reduzierten Einhaltevermögens des Urins auftreten. Dies bewirkt häufige Toilettengänge tagsüber, wie nachts (in seltenen Fällen auch halbstündlich), und geht einher mit einem sehr hohen Leidensdruck der Patientinnen. Dies macht das ständige Tragen von Vorlagen und/oder Windeln notwendig.
Hinter der Inkontinenz steckt oft eine Schwächung des Beckenbodens. Was ist der Beckenboden?
Der Beckenboden ist eine muskulär-bindegewebige Struktur - bildlich vorgestellt ähnlich einer Kirchenkuppel - die die Organe im aufrechten Gang im Bauchraum hält und den Blasen- und Darmschließmuskel stützt. Eine Beckenbodensenkung kann deshalb auch als ein Vorfall oder eine Ausstülpung der Bauchorgane außerhalb der natürlichen Körperöffnungen verstanden werden.
Warum sind Frauen häufiger von Harninkontinenz betroffen als Männer?
Das Becken der Frau ist breiter als das des Mannes, und die Harnröhre der Frau ist nur circa 3 cm lang (8 cm beim Mann). Zudem ist das Becken der Frau im Rahmen der Geburt eines Kindes dahingehend gefährdet, dass die Muskeln und Bänder, die dabei reißen können, nur unvollständig wieder zusammenheilen. Im Laufe der natürlichen Alterungsprozesse des Muskel-, Binde- und Stützgewebes versagen irgendwann die natürlichen Kompensationsmechanismen des Körpers, und es kommt zu den bekannten Symptomen einer Beckenbodenschwäche, wie beispielsweise der Harn- und Stuhlinkontinenz.
Stimmt es, dass chronischer Husten und Übergewicht ebenfalls zu einer Belastungsinkontinenz führen können?
Neben chronischem Husten und Übergewicht können viele Faktoren zur (Belastungs-)Inkontinenz. Dazu zählt neben der Geburt eines Kindes, auch Alter und Hormonstatus der Frau.
Wie wirkt sich die Inkontinenz bei Männern aus?
Eine Inkontinenz ist für den Mann genauso belastend, wie für die Frau, jedoch erkranken Männer seltener an einer Inkontinenz. Meistens tritt eine Inkontinenz bei Männern nach ausgedehnten Prostataoperationen auf. Häufiger klagen Männer ab dem 40. Lebensjahr über Blasenentleerungsstörungen bei gutartiger Prostatavergrößerung. Dem kann man(n) jedoch sehr gut medikamentös entgegenwirken.
Welche Therapien gibt es?
Als nicht-operative Methoden sind Beckenbodengymnastik, Elektrostimulationstherapie, Tabletten, vaginale Hormon-Cremes, vaginale Pessar-Therapie, und vaginale Laser-Therapie aufzuzählen. Falls die konservativen Therapiemaßnahmen ausgeschöpft sind, und die Patientin weiterhin unzufrieden ist, gibt es auch die Möglichkeit einer Operation. Eine Operation kann konventionell durch Raffung des Eigengewebes erfolgen, oder bei sehr schwachem Eigengewebe und ausgedehntem Prolaps auch komplett durch chirurgisches Netzmaterial ersetzt werden.
Was hat es mit Botox auf sich, wenn es um Harninkontinenz geht?
Die sogenannte „Botox“-Behandlung der Blase ist erst seit dem Jahr 2013 zur Behandlung der überaktiven Blase und der Harninkontinenz zugelassen. Dabei gehen die Patientinnen sehr häufig tags wie nachts zur Toilette, manchmal sogar halbstündlich. Das Botulinumtoxin wird in die Blasenwand eingespritzt, sodass die Blasenmuskulatur außer Kraft gesetzt wird. Die Wirkung der Botox-Behandlung auf die Blase hält für bis zu 12 Monate an, und sollte anschließend wiederholt werden.
Was leistet ein Schrittmacher? Wird die Operation von der gesetzlichen Versicherung bezahlt?
Wir bieten als eine der ersten Kliniken im Ruhrgebiet auch die operative Therapie der therapieresistenten überaktiven Blase mit oder ohne Harn- und Stuhlinkontinenz an, durch eine sogenannte „sakrale Neurostimulation (SNS). Die SNS entspricht einem „Blasen- und Darm-Schrittmacher“, der nachweislich sowohl zu einer Reduktion der Toilettengänge als auch zu einem verbesserten Einhaltevermögen des Urins und des Stuhls führt. Die Operation selbst dauert maximal eine Stunde, und die Liegezeit im Krankenhaus dauert lediglich zwei Tage. Die Wirkung des Schrittmachers hält für bis zu zehn Jahre an. Danach muss der Schrittmacher gewechselt werden, das nur mehr eine halbe Stunde OP-Zeit notwendig macht. Die Blasenschrittmacher-Operation (SNS) wird von der gesetzlichen wie von der privaten Krankenversicherung in voller Höhe übernommen.
Wie kann man Harninkontinenz vorbeugen?
Durch eine gesunde Lebensweise: tägliche körperliche Bewegung, regelmäßigen Sport und gesundes ballaststoffreiches Essen mit viel Obst und Gemüse. Denn Übergewicht schadet dem Beckenboden. Kein Nikotin: Die unweigerlichen Folgen des Rauchens sind immer negativ, und können neben bösartigem Krebs auch chronischen Husten auslösen, das zu einer massiven Mehrbelastung des Beckenbodens führt.
Weitere Informationen zur Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe- Brustzentrum finden Sie hier.
Welche Symptome gehen mit der Blasenschwäche einher?
Die Blasenschwäche äußert sich meistens durch unwillkürlichen Urinverlust in Belastungssituationen, wie beispielsweise beim Husten, Niesen, Treppensteigen, Spazierengehen, Laufen, Trampolinspringen, et cetera. Zudem kann die Blasenschwäche in Form eines reduzierten Einhaltevermögens des Urins auftreten. Dies bewirkt häufige Toilettengänge tagsüber, wie nachts (in seltenen Fällen auch halbstündlich), und geht einher mit einem sehr hohen Leidensdruck der Patientinnen. Dies macht das ständige Tragen von Vorlagen und/oder Windeln notwendig.
Hinter der Inkontinenz steckt oft eine Schwächung des Beckenbodens. Was ist der Beckenboden?
Der Beckenboden ist eine muskulär-bindegewebige Struktur - bildlich vorgestellt ähnlich einer Kirchenkuppel - die die Organe im aufrechten Gang im Bauchraum hält und den Blasen- und Darmschließmuskel stützt. Eine Beckenbodensenkung kann deshalb auch als ein Vorfall oder eine Ausstülpung der Bauchorgane außerhalb der natürlichen Körperöffnungen verstanden werden.
Warum sind Frauen häufiger von Harninkontinenz betroffen als Männer?
Das Becken der Frau ist breiter als das des Mannes, und die Harnröhre der Frau ist nur circa 3 cm lang (8 cm beim Mann). Zudem ist das Becken der Frau im Rahmen der Geburt eines Kindes dahingehend gefährdet, dass die Muskeln und Bänder, die dabei reißen können, nur unvollständig wieder zusammenheilen. Im Laufe der natürlichen Alterungsprozesse des Muskel-, Binde- und Stützgewebes versagen irgendwann die natürlichen Kompensationsmechanismen des Körpers, und es kommt zu den bekannten Symptomen einer Beckenbodenschwäche, wie beispielsweise der Harn- und Stuhlinkontinenz.
Stimmt es, dass chronischer Husten und Übergewicht ebenfalls zu einer Belastungsinkontinenz führen können?
Neben chronischem Husten und Übergewicht können viele Faktoren zur (Belastungs-)Inkontinenz. Dazu zählt neben der Geburt eines Kindes, auch Alter und Hormonstatus der Frau.
Wie wirkt sich die Inkontinenz bei Männern aus?
Eine Inkontinenz ist für den Mann genauso belastend, wie für die Frau, jedoch erkranken Männer seltener an einer Inkontinenz. Meistens tritt eine Inkontinenz bei Männern nach ausgedehnten Prostataoperationen auf. Häufiger klagen Männer ab dem 40. Lebensjahr über Blasenentleerungsstörungen bei gutartiger Prostatavergrößerung. Dem kann man(n) jedoch sehr gut medikamentös entgegenwirken.
Welche Therapien gibt es?
Als nicht-operative Methoden sind Beckenbodengymnastik, Elektrostimulationstherapie, Tabletten, vaginale Hormon-Cremes, vaginale Pessar-Therapie, und vaginale Laser-Therapie aufzuzählen. Falls die konservativen Therapiemaßnahmen ausgeschöpft sind, und die Patientin weiterhin unzufrieden ist, gibt es auch die Möglichkeit einer Operation. Eine Operation kann konventionell durch Raffung des Eigengewebes erfolgen, oder bei sehr schwachem Eigengewebe und ausgedehntem Prolaps auch komplett durch chirurgisches Netzmaterial ersetzt werden.
Was hat es mit Botox auf sich, wenn es um Harninkontinenz geht?
Die sogenannte „Botox“-Behandlung der Blase ist erst seit dem Jahr 2013 zur Behandlung der überaktiven Blase und der Harninkontinenz zugelassen. Dabei gehen die Patientinnen sehr häufig tags wie nachts zur Toilette, manchmal sogar halbstündlich. Das Botulinumtoxin wird in die Blasenwand eingespritzt, sodass die Blasenmuskulatur außer Kraft gesetzt wird. Die Wirkung der Botox-Behandlung auf die Blase hält für bis zu 12 Monate an, und sollte anschließend wiederholt werden.
Was leistet ein Schrittmacher? Wird die Operation von der gesetzlichen Versicherung bezahlt?
Wir bieten als eine der ersten Kliniken im Ruhrgebiet auch die operative Therapie der therapieresistenten überaktiven Blase mit oder ohne Harn- und Stuhlinkontinenz an, durch eine sogenannte „sakrale Neurostimulation (SNS). Die SNS entspricht einem „Blasen- und Darm-Schrittmacher“, der nachweislich sowohl zu einer Reduktion der Toilettengänge als auch zu einem verbesserten Einhaltevermögen des Urins und des Stuhls führt. Die Operation selbst dauert maximal eine Stunde, und die Liegezeit im Krankenhaus dauert lediglich zwei Tage. Die Wirkung des Schrittmachers hält für bis zu zehn Jahre an. Danach muss der Schrittmacher gewechselt werden, das nur mehr eine halbe Stunde OP-Zeit notwendig macht. Die Blasenschrittmacher-Operation (SNS) wird von der gesetzlichen wie von der privaten Krankenversicherung in voller Höhe übernommen.
Wie kann man Harninkontinenz vorbeugen?
Durch eine gesunde Lebensweise: tägliche körperliche Bewegung, regelmäßigen Sport und gesundes ballaststoffreiches Essen mit viel Obst und Gemüse. Denn Übergewicht schadet dem Beckenboden. Kein Nikotin: Die unweigerlichen Folgen des Rauchens sind immer negativ, und können neben bösartigem Krebs auch chronischen Husten auslösen, das zu einer massiven Mehrbelastung des Beckenbodens führt.
Weitere Informationen zur Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe- Brustzentrum finden Sie hier.