Oberärztin Dr. Ferizan Alici setzt ein solches Kolposkop bei der Unterschung der Patientinnen ein.
Zellveränderungen, Krebsvorstufen und Behandlungsmethoden
Dysplasien sind nicht selten, ein Großteil der Menschen betrifft sie einmal im Leben. In der Sprechstunde werden Betroffene umfassend beraten.
Sie sind erstmals mit dem Begriff "Dysplasie" konfrontiert worden und haben Fragen wie: Was bedeutet Dysplasie? Was sind Humane Papillomviren (HPV)? Wie werde ich die Viren wieder los? Welchen Schutz gibt es? / Was bedeutet Krebsvorstufe am Gebärmutterhals?
In unserer Dysplasie-Sprechstunde beantworten wir all Ihre Fragen ausführlich und verständlich. Wir nehmen uns Zeit für Sie, weil wir wissen, dass Begriffe wie Gebärmutterhalskrebsvorstufe, auffälliger Pap-Abstrich oder HPV-Test eine belastende Wirkung für Betroffene haben. Wir möchten Sie beruhigen. Selbst Krebsvorstufen entwickeln sich oft sehr langsam und können gut behandelt werden.
Die Dysplasie beschreibt Zellveränderungen, zum Beispiel an den weiblichen Genitalien, den Schamlippen oder der Scheide. In vielen Fällen werden sie durch ein Virus verursacht. Sie kann aber auch durch Autoimmunerkrankungen oder eine banale Infektion entstehen, zum Beispiel durch Genitalherpes. In der Sprechstunde werden auch diverse Hauterkrankungen sowie Missbildungen untersucht, die ursächlich sein können, und eine Behandlung vorgeschlagen.
Die Dysplasie kann verschiedene Erscheinungsformen annehmen. Häufig vertreten sind die Genitalwarzen, die mit Erhebungen, Juckreiz oder Beschwerden wie Blutungen beim Geschlechtsverkehr, einem auffälligen Ausfluss, Jucken oder Brennen einhergehen. Diese möglichen Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses werden nach auffälligen Abstrichen und Tests genauer klassifiziert.
Humane-Papillomviren sind Hauptursache für Zellveränderungen oder ein ungewöhnliches Zellwachstum. Heute sind mehr als 120 verschiedene Typen bekannt, mindestens 14 davon haben eine krebsverursachende Wirkung. Die Viren können in die Gruppe mit Niedrigrisiko („low risk“) und in die Hochrisiko-Gruppe („high risk“) eingeteilt werden. Viren der „low risk“-Gruppe verursachen vor allem Genitalwarzen, Viren mit Hochrisiko-Typen hauptsächlich Gebärmutterhalskrebsfälle.
Eine Infektion mit HP-Viren ist nicht selten. Viele Frauen haben irgendwann eine Dysplasie, ohne etwas davon zu ahnen. Rund 70 bis 80 Prozent der sexuell aktiven Menschen betrifft sie einmal im Leben. Etwa 4500 Frauen erkranken pro Jahr am Gebärmutterhalskrebs. Deshalb sind regelmäßige Untersuchungen notwendig.
Die Viren werden hauptsächlich durch sexuellen Kontakt übertragen. Möglich ist die Infektion aber auch durch den Kontakt mit kontaminierten Toiletten. In den meisten Fällen bekämpft das Immunsystem die Infektion und sie verschwindet vollständig. Wenn die Viren resistent bleiben, können Sie Zellveränderungen im Gebärmutterhals, in der Scheide oder im äußeren Genitalbereich verursachen. Diese können über Vorstufen bis zum Gebärmutterhalskrebs führen.
Die Viren werden hauptsächlich durch sexuellen Kontakt übertragen. Möglich ist die Infektion aber auch durch den Kontakt mit kontaminierten Toiletten. In den meisten Fällen bekämpft das Immunsystem die Infektion und sie verschwindet vollständig. Wenn die Viren resistent bleiben, können Sie Zellveränderungen im Gebärmutterhals, in der Scheide oder im äußeren Genitalbereich verursachen. Diese können über Vorstufen bis zum Gebärmutterhalskrebs führen.
Frauen ab 35 Jahren können alle drei Jahre einen Test auf humane Papillomviren (HPV) wahrnehmen, der zusammen mit einem Pap-Abstrich kombiniert wird. Der HPV-Test kann auch unabhängig vom Alter durchgeführt werden, wenn unklare oder auffällige Pap-Befunde weiter abgeklärt werden müssen. Ist eine Konisation, ein operativer Eingriff am Muttermund nach einer hochgradigen Dysplasie erfolgt, so ist der HPV-Test sechs Monate später durchzuführen.
Eine sexuelle Enthaltsamkeit ermöglicht nahezu 100-prozentigen Schutz. Die Benutzung von Kondomen schützt vor HP-Viren und auch vor anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen. Der beste Schutz ist eine Impfung, bestenfalls vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Auch Frauen, die bereits sexuell aktiv waren, sowie Jungs und Männern, wird die Impfung empfohlen.
Nach einem ausführlichen Gespräch wird, wenn erforderlich, eine sogenannte Kolposkopie-Untersuchung vorgenommen. Dafür ist eine lokale Betäubung an den äußeren Genitalien notwendig. Die Untersuchung ist daher völlig schmerzfrei. Sie ermöglicht eine 40-fache Vergrößerung, sodass Gewebeveränderungen sehr gut erkannt werden. Bei Bedarf werden zugleich Gewebeproben (Biopsie) entnommen.
Nach der Untersuchung kann es Blutungen kommen, die in der Regel aber unbedenklich sind. Patienten sollten nach der Biopsie für zwei bis drei Tage auf Vollbäder, Schwimmen, Geschlechtsverkehr und Tampons verzichten. Nach dem Erhalt des Befundes berät der niedergelassene Gynäkologe über die weitere Behandlung.