Klinik für Neurologie, Stroke Unit und Frührehabilitation - Diagnostik
Ultraschall
Ultraschall des Hirnparenchyms und der Substantia nigra
Diese Untersuchung ermöglicht die Aufdeckung von krankhaften Befunden im System der Dopamin-Zellen (Substantia nigra), der Basalganglien sowie der Liquorräume (Ventrikel) des Gehirns. Hauptanwendungsgebiet dieser Methode ist die Abklärung auf das Vorliegen einer Parkinson-Krankheit.
Ultraschall der Augenhöhle und des Sehnerven
Bei chronischen Kopfschmerzen und Sehstörungen kann die Ultraschall-Untersuchung der Augenhöhle (Orbita) sowie des Sehnerven (N. opticus) Aufschluss über mögliche Ursachen geben (intrakranielle Hypertension, Stauungspapille).
Schwindel-Diagnostik
Bei vielen Schwindelformen liegt eine Funktionsstörung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr vor. Dieses wird als peripher-vestibuläre Störung bezeichnet. Die häufigsten Schwindelformen dieser Gruppe sind der Benigne paroxysmale Lagerungsschwindel, die Neuropathia vestibularis, der Morbus Menière sowie die Bilaterale Vestibulopathie. Die peripher-vestibuläre Funktionsstörung lässt sich durch zwei Untersuchungen nachweisen:
Video-Kopfimpulstest
Bei schneller passiver Drehung des Kopfes wird eine kompensatorische Blickwendung zur Gegenseite ausgelöst (vestibulo-okulärer Reflex, VOR). Störungen dieses Reflexes werden durch Video-unterstütze Registrierung der Augenbewegungen erfasst.
Kalorische Prüfung (Vestibulographie)
Durch die Verabreichung von thermischen (kalorischen) Reizen im Gehörgang können die dadurch ausgelösten unwillkürlichen Augenbewegungen (Nystagmus) untersucht werden.
Neurophysiologie
Elektroencephalographie (EEG)
Das EEG ist die traditionelle Methode zur Untersuchung der elektrischen Funktionsfähigkeit des Gehirns. Sie ergänzt die radiologischen Strukturuntersuchungen (CT, MRT) um den Aspekt der Hirnfunktion. Bei der Diagnostik und Therapie von Bewusstseinsstörungen und epileptischen Anfällen ist das EEG unverzichtbar. Dabei werden auch spezielle EEG-Verfahren eingesetzt (Langzeit-Ableitung, Schlafentzugs-EEG, Provokations-EEG).
Elektroneurographie (ENG)
Die Funktion der peripheren Nerven (z.B. Nervenleitgeschwindigkeit, NLG) wird mittels ENG geprüft. Die Methode erlaubt differenzierte Aussagen zu Funktionsstörungen von motorischen und sensiblen Nerven an den Extremitäten.
Elektromyographie (EMG)
Im EMG mit Nadel- oder Oberflächenelektroden können Störungen der Nerven- und Muskelfunktion unterschiedlicher Art erkannt, voneinander differenziert und im Zeitverlauf beurteilt werden.
Evozierte Potenziale (EP)
Die EP prüfen die Funktionsfähigkeit wichtiger Leitungsbahnen des Nervensystems. Dazu gehört die Messung von Sinnesreizen wie Berührung (SSEP), Sehen (VEP) oder Hören (FAEP). Das vom Gehirn gesteuerte motorische System wird durch die MEP untersucht.
Das Autonome Nervensystem
Diese ist ein wichtiger Bestandteil der diagnostischen Abklärung von nicht-epileptischen Bewußtseinsstörungen (u.a. Synkopen). Dabei wird die Blutdruckregulation unter Stehbelastung geprüft, deren Störung nicht selten Ursache einer Kreislauf-bedingten Synkope ist (orthostatische Dysregulation, neurokardiogene Synkope). Die Methode ist daneben auch für die Differentialdiagnose von Parkinson-Syndromen wichtig.
Herzfrequenzvariabilität und Sympathische Hautantwort
Mit diesen Verfahren lassen sich Funktionsstörungen des autonomen Nervensystems aufdecken, die bei diversen neurologischen Erkrankungen auftreten können.
Langzeit-Elektrokardiographie (24h-EKG)
Das mobile Monitoring des Herzrhythmus über 24 Stunden ermöglicht die Diagnose von relevanten Herzrhythmusstörungen als Ursache des Hirninfarktes (Vorhofflimmern) und von kardiogen-bedingten Ohnmachtszuständen (Synkopen).
Langzeit-Blutdruckmessung (24h-RR)
Das mobile Monitoring des Blutdrucks über eine am Oberarm getragene Druckmanschette zeichnet ein Tages- und Nachtprofil dieser wichtigen Vitalfunktion auf. Hauptanwendungsgebiet ist die Diagnose einer arteriellen Hypertonie als Hauptrisikofaktor für einen Schlaganfall. Daneben kann mit diesem Verfahren die Effektivität der medikamentösen Blutdruckeinstellung beurteilt werden.
Liquor-Diagnostik
Folgende Parameter werden in unserer Klinik gemeinsam mit internen und externen Laborpartnern untersucht:
Logopädie
Hier beginnt die notwendige Diagnostik bereits während des Aufenthaltes auf der Stroke Unit. Schluckstörungen sind auch ein häufiges Symptom des fortgeschrittenen Parkinson-Syndroms. Die Video-dokumentierte Schluckendoskopie (FEES) wird in unserer Klinik zur Unterstützung der Diagnostik und Behandlung von Dysphagien eingesetzt.
Neuropsychologie
Zellzahl, Eiweiß, Glucose, Lactat, Albumin, Blut-Liquor-Schranke, intrathekale Immunglobuline
Immunologische Parameter:
Oligoklonale Banden (OKB), Antikörper auf intrazelluläre oder Oberflächen-Antigene von Neuronen u.a.
Mikrobiologische Diagnostik:
Polymerase-Kettenreaktion (PCR), spezifische Antikörper, u.a.
Neuropathologische Untersuchung:
Liquor-Zytologie, u.a.
Neurodegenerationsmarker:
Beta-Amyloid, p-Tau, Protein 14-3-3, u.a.