Weaning Zentrum Vest

Weaning Zentrum Vest

Das Weaning-Zentrum am Klinikum Vest unter Leitung von Dr. Jens Geiseler gehört zur Medizinischen Klinik IV - Pneumologie, Beatmungs- und Schlafmedizin und verfügt über Betten auf der interdisziplinären Intensivstation der Paracelsus-Klinik Marl. Gemeinsam mit dem Zentrum für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie werden hier jährlich mehr als 40 Patienten im prolongierten Weaning behandelt, mit dem Ziel einer erfolgreichen Entwöhnung von der invasiven Beatmung.

Prolongiertes Weaning
Die Anzahl der Patienten, die im Rahmen einer Operation oder einer akuten Erkrankung auf Intensivstationen länger beatmet werden müssen und nicht einfach von dieser Beatmung zu entwöhnen sind, nimmt in Deutschland kontinuierlich zu: höheres Lebensalter, schwere Begleiterkrankungen auf der einen Seite, aber auch Neuerungen in Operationstechniken und intra- sowie perioperativer Anästhesie und Intensivmedizin, die Operationen im hohen Lebensalter ermöglichen, sind mit dafür verantwortlich. Nach Überleben der akuten Erkrankungsphase stellt die Entwöhnungsbehandlung hohe Anforderungen an das gesamte Team. Es gilt, eine langzeitige Abhängigkeit von Beatmung über Trachealkanüle, die zwar außerklinisch durchgeführt werden kann, aber zu einer enormen Veränderung der persönlichen Lebenssituation für den Patienten und seine Familie führt, zu verhindern.

Die Zahl außerhalb eines Krankenhauses invasiv beatmeter Patienten ist in den letzten 15 Jahren kontinuierlich angestiegen - von ca. 1.000 Patienten im Jahr 2001 auf ca. 18.000 Patienten im Jahr 2015. Diese Entwicklung hat neben den einschneidenden Veränderungen für Patient und Familie auch enorme ökonomische Auswirkungen für die Krankenhäuser und die Krankenkassen: außerklinische Intensivpflege ist eine der teuersten Versorgungen mit Kosten für die Pflege in der 1:1-Versorgung von ca. 25.000 €/Monat.

Diese Entwicklung müsste nicht so sein: aus Umfragen einiger Kassen ist bekannt, dass ca. 85-90 % der invasiv beatmeten Patienten nicht aus auf eine schwierige Entwöhnung spezialisierten Intensivstationen entlassen werden. Besonders pneumologische Intensivstationen haben seit 15 Jahren für die Behandlung dieser Patienten spezialisierte Entwöhnungsstationen aufgebaut. Die Analyse der Daten der gemeinsamen Datenbank zeigt, dass in derartigen Einheiten ca. 50-60 % der ansonsten in die außerklinische Intensivpflege verlegten Patienten erfolgreich entwöhnt werden können.

Weaning im Klinikum Vest
DGP_Zertifikat_WeanNet_Lang_RGB_150pxDr. Geiseler und seine Mitarbeiter haben in den letzten 3 Jahren ein interdis-ziplinäres Team bestehend aus Ärzten (der Abteilungen Pneumologie und Anästhesie), Physio- und Atmungs-therapeuten, Pflege und Logopäden aufgebaut. Diese Team begleitet die Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung, es untersucht die Ursache des Weaning-Versagens und weitet gezielt und individuell die Spontanatmungsphasen des Patienten aus, bis entweder keine Beatmung mehr notwendig ist, oder aber eine Umstellung auf eine Maskenbeatmung (sog. Nichtinvasive Beatmung) erfolgreich durchgeführt werden kann. All das geschieht unter Verwendung modernster Beatmungsverfahren, Schluckdiagnostik und -therapie sowie intensiver frühzeitiger Mobilisierung.
Unterstützt wird das Team durch die übrigen Abteilungen des Hauses, insbesondere Neurologie, Gastroenterologie und Infektiologie sowie Kardiologie, da häufig Begleiterkrankungen wie z.B. Herzerkrankungen oder Muskelschwäche durch die lange Beatmungszeit, aber auch wiederkehrende Infektionen mit ursächlich für die lange Beatmungspflichtigkeit sind.

Im November 2018 wurde die Qualität des Weaning-Zentrums am Klinikum Vest im Rahmen der Zertifizierung nach WeanNet (ein Kompetenznetzwerk pneumologischer Weaningzentren, nach dem aktuell ca. 50 Weaning-Zentren in Deutschland zertifiziert sind) überprüft und für sehr gut befunden.

Zertifikatsuebergabe WeaningZentrum

Welche Patienten werden hauptsächlich behandelt?
Die Patienten, die in das Weaning-Zentrum zur Entwöhnung übernommen werden, leiden vor allem an drei Erkrankungen: schwere, fortgeschrittene chronische obstruktive Lungenerkrankung (COPD), krankhaftes Übergewicht mit Einschränkung der Atmung (sog. Obesitas-Hypoventilations-Syndrom, OHS) und Patienten mit schweren neurologischen Schädigungen wie großer Schlaganfall, Hirnblutung oder Folgen eines längerfristigen Sauerstoffmangels z.B. im Rahmen einer Wiederbelebung. Insbesondere die letzte Patientengruppe profitiert von der in der Paracelsus-Klinik vorhandenen neurologischen Expertise während des Weaning-Prozesses und anschließend durch eine Übernahme in die ebenfalls vorhandene neurologische Frührehabilitationsbehandlung.

Perspektiven des Weaning-Zentrums
Aufgrund der steigenden ökonomischen Bedeutung der außerklinischen Intensivpflege wurden von der Politik und den Krankenkassen Maßnahmen initiiert, die das Ziel haben, die Nicht-Entwöhnbarkeit von einem zertifizierten Zentrum vor Verlegung in die außerklinische Beatmung überprüfen zu lassen - hierfür stehen im Rahmen der Knappschaft Kliniken 3 zertifizierte Weaning-Zentren (Rhein-Maas-Klinikum, Klinikum Westfalen und Klinikum Vest) zur Verfügung. Auch die nachträgliche Wiedereinbestellung von Patienten, die nicht von erfahrenen Zentren entlassen wurden, mit der erneuten Chance auf eine erfolgreiche Entwöhnung von der Beatmung, wird aktuell in einem Pilotprojekt untersucht.



Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. für das WeaningZentrum Vest  

Chefarzt Dr. med. Jens Geiseler
Dr. med. Jens Geiseler 
Tel.: 02365 90-2141
Fax: 02365 90-2149
Flyer und weitere Drucksachen zum Download finden Sie hier.
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