Innere Medizin bekommt Unterstützung

Klinikum Vest: Mit der Arietta ist modernster Ultraschall von außen und innen möglich

Marl. Der niedergelassene Gastroenterologe stutzt: Bei einer Patientin hat er per Magenspiegelung festgestellt, dass eine Art Beule gegen die Magenwand drückt. Was steckt dahinter? Ein veränderter Lymphknoten etwa? Mit einem Ultraschall soll nun durch die Magenwand hindurch geschaut und so die Diagnose gestellt werden. Allerdings nicht irgendwo, nicht irgendwie. Die Patientin wird bewusst in die Paracelsus-Klinik eingewiesen, denn dort verfügt der Chefarzt der Medizinischen Klinik II für Gastroenterologie-Hepatologie, Kardiologie und Infektiologie (Inneren Medizin), PD Dr. med. Markus Reiser, nicht nur über eine hervorragende Expertise, sondern seit Neuestem auch über ein spezielles High End-Ultraschallgerät mit dem klangvollen Namen „Arietta“. Was die alles leistet, darüber sprach Reiser mit unserer Zeitung.

? Herr Dr. Reiser, das alte Ultraschallgerät steht etwas lieblos in der Ecke Ihres Büros und wartet auf seine Entsorgung. Warum war die Neuinvestition in die Arietta nötig?

! Zwischen beiden Geräten liegt ein Generationssprung von etwa zehn Jahren. Wie beim Fernseher oder beim PC möchte man ja auch mal etwas Neues anschaffen. Für das Klinikum Vest war die Arietta immerhin eine Großgeräteinvestition von mehr als 100.000 Euro. Das ist sie aber auch wert: Die Arietta ist das Ende der Fahnenstange, um Ultraschall zu machen. Besser geht es nicht.

? Sie sehen glatt ein kleines bisschen verliebt aus, sobald der Name „Arietta“ fällt. Was ist das Besondere an dem Gerät?

! Die Arietta erleichtert die Diagnose aus verschiedenen Gründen: Bei einem bildgebenden Verfahren wie CT oder Kernspin wird immer nur eine Momentaufnahme wie bei einem Foto geschaffen. Mit Ultraschall dagegen können Sie wie bei einem Video ganze Filmsequenzen betrachten. Und die Arietta kann das noch toppen: Das Gerät kann kontrastmittelverstärkte Ultraschallbilder erzeugen und die Gewebehärte von Veränderungen messen, man nennt dieses Verfahren Elastographie. Darüber hinaus ist sie kompatibel mit der Endoskopie und ermöglicht die Ultraschalluntersuchung von innen. Bei dieser sogenannten Endosonografie muss das Endoskop mit der Arietta gekoppelt werden und genau passen. Die beiden sind dann wie verheiratet.

? Haben Sie ein Beispiel aus der Praxis?

! Eine junge Frau hat einen Leberherd. Mit einem CT wäre es schwierig zu bestimmen, ob sich dahinter nur ein Blutschwamm, eine gutartige Wucherung (Hyperplasie) oder ein bösartiger Tumor verbirgt. Das CT müsste man unter Umständen vier Mal darüber laufen lassen, um verschiedene Kontrastmittelphasen aufzunehmen; dabei wäre die Strahlenbelastung hoch. Beim Ultraschall geben wir auch Kontrastmittel und können dann minutenlang in Echtzeit die Kontrastphasen in der Leberveränderung beobachten.

? Welche Vorteile hat die Arietta noch?

! Die Arietta ist ein sehr vielseitiges Gerät, das die Diagnosestellung auch erleichtert, weil wir besonders tief und mit einer sehr guter Bildauflösung messen können. Zudem können wir Veränderungen, wie einen vergrößerten Lymphknoten im Zweifel sofort punktieren und Gewebeproben entnehmen. Ein anderes Beispiel: Wir können die Lebersteifigkeit mit einer sogenannten Shearwave-Messung (Scherwellen-Elastographie) bestimmen. Das erlaubt uns einen Rückschluss auf die Härte der Leber, ob eventuell eine Fibrose oder gar Leberzirrhose vorliegt. Die Untersuchungen sind absolut ungefährlich und schmerzfrei. Wir können so häufig auf eine Gewebeentnahme (Leberbiopsie) verzichten.

? Würden Sie sagen, dass das Klinikum Vest in der Region damit über eine besondere Expertise verfügt?

! Wir führen mehr als 3000 Ultraschalluntersuchungen pro Jahr in unserer Abteilung durch. Wir sind auf ein gutes Gerät aber auch auf erfahrene Untersucher angewiesen. Insbesondere die Endosonographie, der Ultraschall von innen, ist nicht ganz einfach und braucht viel Erfahrung. Da ist unsere Expertise hier sicher etwas Besonderes.

BU:

PD Dr. Markus Reiser untersucht mit einer Endosonografie einen vergrößerten Lymphknoten einer Patientin, der wie eine Beule gegen die Magenwand drückt.
PD Dr. Markus Reiser bereitet entnommene Gewebeproben vor, um sie im Labor untersuchen zu lassen.

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